Vitamin K1,2 und 3 - Was steckt wirklich dahinter???

Allgemein ist zu sagen, dass Vitamin K eine der wichtigsten Aufgaben im hündischen Körper übernimmt, nämlich die der Prothrombinbildung und anderer Blutgerinnungsfaktoren. Vitamin K1 und K2 ist fettlöslich und im Vergleich zu vielen anderen Vitaminen außerordentlich robust, Hitze- und Sauerstoffbeständig!


Vitamin K ( Oberbegriff ) besteht aus Chinonen ( = verschiedene Verbindungen, die zu einer Gruppe gehören )

Vitamin K1 = Phyllochinon.
Von Natur aus in vielen Grünpflanzen zu finden daher keine Überversorgung möglich! Zu beachten: K1 Präparate, die nicht mehr rein und fettlöslich sind entsprechen hier nicht dem „natürlichem“ K1!!!!

Vitamin K2 = Menachinon.
Diese wird durch Bakterien im Dickdarm synthetisiert.

K1 + K2 habe im Organismus eine Kontrollfunktion und sind u.a. wichtig für: Leber- und Nierenfunktion; Knochenstoffwechsel; Darmflorastoffwechsel; Stärkung des Immunsystems; Verhinderung von Karies; Beeinflussung von Antibiotikawirkung um nur einige wichtige zu nennen. Die wichtigsten Aufnahmeorte nach der Leber sind Muskeln und Haut.

Vitamin K3 = Menadion
Synthetisches Vitamin K. Dieses künstliche „Vitamin“ wird auch Provitamin genannt und kommt in der Natur nicht vor!
Weitere K – Analoga sind Vitamin K4, K5 und K6 welche in der Natur nicht vorkommen und auch mit zahlreichen Nebenwirkungen behaftet sind. Auch diese sind in der Lebensmittelindustrie verboten!


 

Wo findet man „natürliche“ Vitamin K Quellen?


Vitamin K ist überwiegend in grünem Blattgemüse wie Kopfsalat, Spinat, Grünkohl, Rosenkohl und Blumenkohl enthalten. Aber auch in Fischmehl, Leber, Grünmehl, Sauerkraut, Hühnerfleisch und Sonnenblumenöl ist dieses natürliche Vitamin zu finden. Zusätzliche Gaben von Vitamin K sind also somit nicht nötig, vorausgesetzt der Hund ist gesund und leidet an keiner chronischen Darmerkrankung!

Durch die hohe Eigensynthese von Vitamin K ist es also - dem heutigen Stand nach zu urteilen – nicht mehr erforderlich Vitamin K1,2 und 3 dem täglich Futter beizufügen!

Trotz allem stellt sich nun die Frage, warum bei einer solch hohen Eigensynthese immer wieder Vitamin K besonders Menadion ( K3 ) in Hundefutter zu finden ist.
Der Grund hierfür ist die Verringerung des Blutungsrisiko bei Verletzungen. Obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass Menadion Vitamin K1 völlig unterlegen ist, wird es immer noch zu Therapiezwecken z.B. bei Vergiftungen durch Rattengift ( innere Blutungen ) eingesetzt. Hat ein Hund Rattengift gefressen, würde er – wenn nicht behandelt - innerlich verbluten. Tritt ein solcher Fall auf, wird jedoch von Tierärzten als Gegenmittel nicht K3 ( Menadion ) sondern ausschließlich Vitamin K1 verabreichen, da Menadion hier nicht geeignet ist.
Wenn man das jetzt liest, kommen einem doch Zweifel da Vitamin K3 ( Menadion ) auf der einen Seite das Blutungsrisiko verringern soll aber im Ernstfall ( bei inneren Blutungen ) K1 in seiner Wirksamkeit viel besser ist.

Welchen Sinn erfüllt also Menadion ( K3 ) wirklich??? An erster Stelle steht hier der Kostenaspekt, denn K3 ist billiger als K1! Kritiker behaupten, dass Menadion keinen Nutzen sondern nur ein Medikament mit zahlreichen Schad-Wirkungen ist.

Aber nicht nur das. Obwohl Menadion zu der Vitamin K – Gruppe gehört, ist es in der Lage den K1 Zyklus zu zerstören und zu Knochendeformationen zu führen ( hierzu gibt es eine wissenschaftliche Studien an einer Wirbeltierspezies ). Menadion kann aber auch genetische Informationen manipulieren d.h. das Erbgut wird verändert. Diese Gefahr lauert massiv in den Nachzuchten, da es hier zu Defekten kommen kann.

Menadion ( K3 ) ist in Deutschland noch immer nicht Deklarationspflichtig d.h. jeder Hundehalter bzw. Züchter muss für sich selbst entscheiden, ob er ein Futter das K1,2 oder 3 beinhaltet weiterhin an seine Hunde füttert.
In der Humanmedizin ist dieser Stoff seit 1989 lt. Bundesanzeiger Nummer 59 verboten, ebenso in der Lebensmittelindustrie! Im Fütterungsbereich dagegen ist neben K1 leider immer noch Menadion ( K3 ) erlaubt obwohl erwiesen ist, dass von Menadion zahlreiche Schadwirkungen u.a. auch eine Schwächung des Immunsystems bekannt sind.

Hier nun einige Fakten zum Thema
„ Menadionschäden“
(Faktensammlung aus wissenschaftlichen Abhandlungen)
Quelle und original Textübernahme von http://www.vitamin-k1.de/

Menadion (K3)
* verursacht Zytotoxizität an Leberzellen
* bedingt Radikalbildung aus Enzymen von Leukozyten
* kann mutagene Effekte nach sich ziehen
* bewirkt Radikalbildung mit einhergehender Serie zytotoxischer Reaktionen Vitamin K3
* verursacht hämolytische Anämien durch Bindung an Sulfhydrylgruppen bei Neugeborenen und Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
* bedingt Hyperbilirubinämie durch Bindung an Sulfhydrylgruppen bei Neugeborenen und Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
* bewirkt Kernikterus durch Bindung an Sulfhydrylgruppen bei Neugeborenen und Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
* geht in Wechselwirkung mit Redoxsystem der Erythrozyten -> Bildung von Methämoglobin -> Destabilisation der Erythrozyten -> Hämolyse. Es folgen Hyperbilirubinämie und Kerniketrus. (Anmerkung: Diese Misstände treten nicht nur bei hoher Gabe auf!) Menadion (K3)
* verursacht Senkung des Glutathion-Spiegels (Neugeborene und Glucose-6-phosphatdehydrogenase-Mangel-Patienten)
* führt zu Heinz-Innenkörperbildung (Neugeborene und Glucose-6-phosphatdehydrogenase-Mangel-Patienten)
* bewirkt Knochenanomalien bei Cumarintherapie Toxische Menadion-Effekte entstehen durch die unphysiologische Form von Menadion Vitamin K3
* bedingt Plasmamembranstörungen: Menadion stört den Ca2+-Spiegel; der Ca2+-Spiegel für Fibrinolysefaktor wichtig
* hat mit einem kurzkettigem Peptid in Position 3 keine K-Wirkung
* ist in seinem Umbaumechanismus in Leber nicht erforscht
* ist im Wirkungsmechanismus der Syntheseleistung noch weitgehend ungeklärt
* kommt in der Leber kaum vor – im Gegensatz zum K1 - und wird nur geringfügig in MK-4 umgewandelt
* ist in seiner Ausscheidung nur in zwei Formen identifiziert; die Mehrzahl der Metabolite konnte nicht charakterisiert werden K3-Ausscheidung: bei unreifer Leber wird Menadion als Glucuronide ausgeschieden ® konkurriert mit Bilirubin um Entgiftungsmechanismus Menadion (K3)
* ist ohne Wirkung auf Cumarinderivate und Cumarine -> Metabolite des Cumarins stehen in Verdacht der Lebertoxizität
* wirkt in hoher Dosierung toxisch (u. a. Erbrechen, Albuminurie = Ausscheiden von in Leber hergestellten Proteinen)
* wird bei Injektion bei der Ratte in Geweben weitgehend zerstreut und rasch exkretiert
* bewirkt eine Ablagerung in verschiedenen Geweben, unter anderem Muskulatur
* verändert bei Ratten bei zytotoxischem Spiegel die intrazelluläre Thiol- und Ca2+-Homöostase
* bewirkt Anstieg des Ca2+-Spiegels
* Haut und Schleimhautreizung
* allergische Reaktion mit Ekzembildung
* toxische Effekte auf das hämotopoetische System mit starker Verminderung der Blutzellen aller Systeme.
 

Vitamin K3
* verursacht bei Pferden in Höhe von 200 mg und mehr (i.v.) Unverträglichkeit in Form von Störungen der Nierenfunktion und Muskelschwäche.
Und nun das Ganze in Kurzfassung übertragen in einen Sprachstil ohne überflüssige Fachworte:
Von Vitamin K3 (Menadion) bzw. seinen im Handel üblichen wasserlöslichen Derivaten (Menadion-Dimethylpyrimidinol-Bisulfit-Präparat, Menadion Natriumbisulfit-Präparat, Menadion-Natriumbisulfit-Reinsubstanz, Menadion-Nicotinsäureamid-Bisulfit-Präparat) sind zahlreiche Schadwirkungen bekannt.
Wilhelm FRIEDRICH beschreibt in seinem „Handbuch der Vitamine“ folgende Schadwirkungen:
 

Menadion (K3)
* geht mit den roten Blutkörperchen eine Wechselwirkung ein, wodurch am Ende der Zerfall der roten Blutkörperchen steht. Um diese Wirkung zu erzielen bedarf es keiner hohen Vitamin-K3-Dosen
* senkt den Gluthationspiegel. Glutathion ist eine vom Körper hergestellte Substanz, die als wichtigstes wasserlösliches Antioxidans gilt und u. a. im Blut zu finden ist. Gluthation schützt also vor freien Radikalen und kann oxidiertes Vitamin E und C zur Wiederverwendung aufarbeiten. Ist nur wenig Gluthation durch hohe Menadion-Verabreichung vorhanden, sinkt der körpereigene Schutz
* bewirkt aber nicht nur eine Senkung des Gluthationspiegels, sondern fördert auch eine Radikalbildung im Stoffwechsel mit einer einhergehenden Serie an giftigen Reaktionen für Zellen
* wirkt v. a. giftig auf Leberzellen
* veränderte bei Ratten den Thiol- und Kalziumionenspiegel. Wenn das Gleichgewicht des Kalziumspiegels gestört wird, kann es zu einer nicht mehr korrekt ablaufenden Blutgerinnungsregulierung und Plasmamembranstörung (Zerstörung der Zellwand) kommen. Thiol seinerseits schützt die roten Blutkörperchen vor (oxidativer) Zerstörung.
* führt zu Kernikterus durch Bindung an Sulfhydrylgruppen bei Neugeborenen und Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel.
* führt bei einer Cumarintherapie zu Knochenanomalien
Neben diesen Schadwirkungen führt Eberhard HÖHNE in seinem Buch „Vitamine“ darüber hinausgehend auf:
Menadion (K3)
* ist ohne Wirkung auf Cumarinderivate und Cumarine. Stoffwechselprodukte im Cumarinstoffwechsel stehen im Verdacht, giftig auf die Leber zu wirken.
* Als giftige Erscheinungen bei hoher Menadion-Dosierung stellen sich Erbrechen und Albuminurie (Ausscheiden von in Leber hergestellten Eiweißen) ein.
Karl-Heinz BÄSSLER fixiert in seinem Buch „Vitamin-Lexikon“, dass
Menadion (K3)
* hämolytische Anämien und Hyperbilirubinämie (vermehrter Gehalt des Blutes an Bilirubin, einem Abbauprodukt abgestorbener roter Blutkörperchen) bewirkt
* eine mutagene (erbgutverändernde) Wirkung besitzt
* im Gegensatz zu Vitamin K1 in der Leber nicht vorkommt
* in der Mehrzahl seiner Stoffwechselprodukte nicht identifiziert werden kann
 

Nach Erich ELSTNER kommt es auch ohne irgendwelche Drogen bei roten Blutkörperchen zu einer Zerstörung durch Stoffwechselprodukte, die im Stoffwechsel anfallen. Das hängt damit zusammen, dass die Lebewesen Sauerstoff benötigen für viele Lebensvorgänge. Bei der Verarbeitung des Sauerstoffs entstehen aggressive Verbindungen, die rote Blutkörperchen zerstören. Allerdings hat der Organismus eine ganze Palette an Gegenmaßnahmen parat, um diese aggressiven Verbindungen zu stoppen. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Nährstoffen und Wirkstoffen sowie Mineralien nötig. Führt man dem Organismus jedoch bestimmte Drogen wie Chinone (Salze) des Menadions (Menadion-Dimethylpyrimidinol-Bisulfit-Präparat, Menadion Natriumbisulfit-Präparat, Menadion-Natriumbisulfit-Reinsubstanz, Menadion-Nicotinsäureamid-Bisulfit-Präparat) zu, so erhöht sich die Rate der Zerstörung der roten Blutkörperchen drastisch! Übrigens haben bestimmte Antibiotika die gleiche katastrophale Wirkung auf rote Blutkörperchen.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung, der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährungsforschung und der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung soll die Bezeichnung Vitamin K3 für Menadion vermieden werden. Ebenso soll der Einsatz von Menadion wegen erheblicher Nebenwirkungen vermeiden werden. Da in Lebensmitteln Menadion ohnehin nicht zugelassen und damit verboten ist, kann dieser im Jahre 2000 veröffentliche Hinweis ausschließlich auf Futtermittel bezogen sein! Nicht zuletzt ist aber auch eine Menadionzuführung über lebensmittelliefernde Tiere nicht auszuschließen.
Literatur:
- BÄSSLER, K.-H. et al. (1997): Vitamin-Lexikon für Ärzte, Apotheker und Ernährungswissenschaftler. Gustav Fischer, Stuttgart, und Govi-Verlag, Frankfurt
- DGE (2000): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau/Braus Verlagsgesellschaft, Frankfurt/Main
- ELSTNER, E. F. (1990): Der Sauerstoff. Wissenschaftsverlag, Mannheim
- FRIEDRICH, W. (1987): Handbuch der Vitamine. Urban & Schwarzenberg, München
- HÖHNE, E. (1985): Vitamine. Otto Hoffmanns Verlag, Münche


Autor - Barbara Messika